Bilanz, Erfolgsrechnung und Ausblick
Die Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND schliesst das Geschäftsjahr 2024 mit einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung, Ergebnis «null» ab.
Am Ende des Geschäftsjahres 2024 betrug die Bilanzsumme TCHF 6’688 und ist um TCHF 1’163 oder 21 % höher als im Vorjahr.
Die Summe der Aktiven besteht hauptsächlich aus dem Umlaufvermögen und die Passiven mehrheitlich aus kurzfristigem Fremdkapital. Das Umlaufvermögen beträgt per 31.12.2024 TCHF 6’604 und ist um TCHF 1'175 höher als zu Beginn des Geschäftsjahres. Es wird zur Tilgung des kurzfristigen Fremdkapitals von TCHF 5’875 benötigt.
Investition werden generell ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme amortisiert. Die mobilen Sachanlagen nahmen im Berichtsjahr um TCHF 5 zu. Sie wurden nach den Richtlinien von Swiss GAAP FER im Betrag von TCHF 13 abgeschrieben. Der Endbestand betrug per 31.12.2024 TCHF 11. Bei den immateriellen Anlagen wurden die Anzahlungen von TCHF 8 für die Erweiterung des Webshops umgeschichtet. Im Berichtsjahr sind TCHF 30 für die Vorbereitung des Webshops für die neue Gutscheinwelt und die Neuaufsetzung des Datenerfassungstools Colecto investiert worden. Sie werden nach Fertigstellung der Anlagen reklassiert. Die Abschreibungen auf dem immateriellen Anlagevermögen betrugen TCHF 27. Der Bilanzwert beträgt per 31.12.2024 TCHF 73.
Das kurzfristige Fremdkapital ist um TCHF 1’839 höher als im Vorjahr und beträgt am Ende des Berichtsjahres TCHF 5’875. Die Zunahme ist hauptsächlich zurückzuführen auf:
Das Langfristige Fremdkapital besteht aus der Vorfinanzierung Aufwind und wird nach 2025 verwendet.
Das Eigenkapital der Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und beträgt:
Genossenschaftskapital | CHF | 60'000 |
---|---|---|
Bilanzgewinn | CHF | 3'037 |
Total Eigenkapital | CHF | 63'037 |
Das Jahr 2024 war das umsatzstärkste Jahr in der Geschichte des OSTWIND.
Im Berichtsjahr liegt das Verhältnis zwischen Einzelbilletten und Abonnenten bei 60 / 40. Einzelreisende werden immer öfter zu «Stammgästen». Der einfache Bezug der Einzelbillette, die Möglichkeit für Sparbillette und die flexibleren Arbeitszeiten sorgen für den «Umstieg» zum Einzelfahrausweis. Bei den Abos trugen die gute Wirtschaftslage und die Anstrengungen im B2B-Bereich dazu bei, dass die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um ca. 10% zunahmen.
Der Betriebsertrag betrug im Geschäftsjahr 2024 TCHF 280'818 und ist um TCHF 37'355 oder 15% höher als im Geschäftsjahr 2023. Die Verkehrseinnahmen, bestehend aus den Verbundeinnahmen, den Einnahmenausfällen und den Verkaufsprovisionen welche gegenüber dem Vorjahr um 14% höher sind. Die Leistungen an Transportunternehmungen, die zur Hauptsache aus der Beteiligung der Genossenschafter am administrativen Aufwand bestehen, betragen im Berichtsjahr TCHF 6'170. Sie haben um TCHF 757 zugenommen, was mit dem erhöhten Rückstellungsbedarf für die Branchenkosten begründet ist.
Die anderen betrieblichen Erträge setzen sich aus mehreren Positionen zusammen: Die Firma Bühler bezog im Geschäftsjahr 2024 Fahrausweise im Wert von TCHF 1'330. Der Kanton SG leistete einen Beitrag von TCHF 250 an das Marktmanagement Firmen. Aus der Vorfinanzierung der Genossenschafter für das «Projekt» Aufwind resultierte ein Ertrag von TCHF 611 und TCHF 60 stammen aus den übrigen Erträgen für Dritte.
Die Verbundeinnahmen, die Einnahmenausfälle und die Verkaufsprovisionen wurden nach geltenden Schlüsseln an die beteiligten Transportunternehmen verteilt. Sie decken sich mit den entsprechenden Ertragspositionen.
Der Personalbestand nahm im Geschäftsjahr 2024 um 0.20 FTE zu und beträgt am Ende des Berichtsjahrs 8.1 FTE. Die Zunahme ist mit der Neubesetzung der Geschäftsführung entstanden. Der Personalaufwand beträgt TCHF 1’195.
Beim Marketing lag der Fokus auf den Segmenten Freizeitverkehr und Schüler / Jugendliche. Neben diesen «Schwerpunktthemen» wurden diverse Kampagnen wie «Verhalten im öV», «Nationale Jugendkampagne», «Allpott» im St.Galler Rheintal und die Kampagne «Nachtnetz» produziert, ausgespielt und mitgetragen. Unter dem Arbeitstitel Aufwind wurde das Projekt Multimodal vernetzt, eine Kombination von öV und «letzte Meile», mit der UNI St.Gallen umgesetzt. Ein richtiger Erfolg war die Einführung des «OLMA-OSTWIND-Pass». Die Erwartungen wurden beim Absatz und der medialen Resonanz übertroffen. Viel Energie wurde in die Bearbeitung der B2B-Geschäfte in Zusammenarbeit mit 42hacks gesteckt. Mit der Firma Bühler konnte ein erster Erfolg erzielt werden. Weitere Verhandlungen sind weit fortgeschritten, für die berechtigt Hoffnung zu weiteren Lizenzvertragsabschlüssen besteht. Der Aufwand für diese Bereiche betrug TCHF 490.
Für das Basismarketing, wozu die Mitarbeit des SBB-Marktmanagement im Bereich Firmenkunden gehört, entstand im Geschäftsjahr 2024 ein Aufwand von TCHF 374.
Im Geschäftsjahr wurde die periodischen Kundenzufriedenheitsumfrage durchgeführt. Der Aufwand betrug TCHF 135.
Die übrigen Gemeinkosten umfassen verschiedene Positionen. Dazu gehören die Kosten für den automatisierten Bestellprozess der Jahresabos sowie die Payment- und Unterhaltskosten für die Vertriebskanäle App und Webshop. Zudem fallen Aufwendungen für zentrale Distributions- und Abrechnungssysteme an. Weitere Kosten entstehen durch nationale öV-Projekte im Bereich Vertrieb und gemeinsame Werbemassnahmen der öV-Branche. Zusätzlich sind die Kosten für das Erfassungstool der Konsumkennzahlen, Colecto, und die Sicherheitsorganisation unter diesem «Titel» totalisiert. Der Gesamtaufwand betrug im Geschäftsjahr 2024 TCHF 4’042.
Das ausserordentliche Ergebnis enthält die Differenzen zwischen den im Geschäftsjahr 2023 gebildeten Rückstellungen und den im Geschäftsjahr 2024 angefallenen Kosten.
Die Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND schliesst das Geschäftsjahr 2024 mit einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung ab.
Im vergangenen Jahr wurde die Idee Halbtax PLUS, bei dem sich Kund:innen ein öV-Guthaben kaufen, umgesetzt. Der Bezug des gewährten Rabatts muss durch die Branche gedeckt werden. Ob der prognostizierte Mehrverkehr den Rabatt deckt, ist unsicher. Der OSTWIND wird mit dem anteiligen Rabattbezug belastet.
Das nationale Projekt myRIDE schlägt hohe Wellen und ist das Schlagwort in der öV-Branche. Das Investitionsvolumen ist riesig und belastet alle Transportunternehmungen und Verbünde. Die ganze Branche und die öffentliche Hand sind gespannt, wie der «einheitliche» Tarif aufgenommen wird.
Die unstabile Sicherheitslage in Europa und der ganzen Welt hat sich weiter verschärft. Im OSTWIND bleibt die Unsicherheit in der Umsatzentwicklung, die stark vom Wirtschaftsmotor abhängig ist, bestehen.